Versammelt haben sich vier ebenso unerfahrene wie hoffnungsfrohe Jünglinge, Neudeutsch Studenten die mit dem, was man heutzutage nach Gilbert Ryle Tatsachenwissen (knowing that) oder auch Theorie nennt, früher aber allgemein als Ideen bezeichnete, vollgepackt sind und über Dinge philosophieren wollen, von denen sie, wie man draußen im Leben sagt, keine Ahnung haben. Von denen sie aber, wie sie glauben, etwas zu wissen meinen. Obwohl es der Mehrheit der Erdenbürger mit Recht schleierhaft ist, wie das funktionieren könnte.
Sie glauben jedoch, dass nur, wer sich bereits vor dem Aussetzen in der Schul- und Erziehungspraxis Tatsachenwissen angeeignet hat, in dieser genug Methoden- und Handlungswissen (knowing how) entwickeln kann, um niemals in die Gefahr zu kommen, äußere Umstände oder Schüler für das Scheitern verantwortlich zu machen, sondern die Schuld und die Lösung immer in sich selbst zu suchen (vgl. Salzmann: Ameisenbüchlein).
Mag ihre Ansicht archaisch sein – so glauben sie doch trotzdem daran, aus ihrem Bewusstsein heraus etwas Wahres über das Sein behaupten zu können. Wenngleich sie sich auf das Gegensatzpaar: Das Sein bestimmt das Bewusstsein oder Das Bewusstsein bestimmt das Sein nicht reduzieren lassen. Denn ihre Ideen - man könnte sie mit einem gewissen Wagemut auch als Visionen bezeichnen – fußen ebenso auf der Tradition und der Herkunft dieser vier Wagemutigen, wie auch auf den theoretisch erlernten pädagogischen Ideen großer Vordenker unserer Kultur. Mit letzteren glauben sie, dass jede Zeit und jede Praxis ihre Visionen braucht und nicht aus sich selbst heraus in der Lage ist, notwendige Veränderungen herbeizuführen. PISA kann diagnostizieren, aber nicht therapieren. Dazu braucht es Menschen wie sie – die sich bereits vor der Schule Gedanken über die Schule machen, um Ziele zu entwickeln und Wege dorthin zu erarbeiten. Wenn Schule kein erstrebsames Ziel vor Augen hat, verwickelt sie sich in interne Grabenkämpfe. Wenn Schule aber als eine Gemeinschaft begriffen wird, deren Mitglieder aufeinander angewiesen sind und alle voneinander profitieren, dann kann sich daraus eine Vorschule des Lebens entwickeln.
An die Luftballons!
2 Kommentare:
... und viel Puste haben ...
Oder gemeinsam aufblasen...
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