Ironie ist Schweben ist Ironie



Die Schulweltverbesserer

Gedanken und Beobachtungen des pädagogischen Nachwuchses

Freitag, 1. Mai 2009

Das darf nicht passieren...

...Es darf nicht passieren, dass ich nichts mehr schreibe, dass ich nicht mehr geordnet denke. Wir wissen, ich habe das Chaos nicht nur auf dem Boden liegend, vielmehr hab ich es auch im Kopf. Das ist auch eigentlich ganz nett und es ist ich, doch muss bedacht werden, dass dem Chaos strukturgebende Elemente nicht zu verlieren sind. Das merkte ich in einem Gespräch mit einem Freund letztens. Ich konnte nicht mehr begrifflich unterscheiden, ob ich nun Kant nicht mag oder lediglich die derzeitige Beschäftigung mit seiner Friedensschrift als zusätzliche und unangemessene Belastung ansehe. Dann ärgere ich mich über mich selbst: 1. weil ich nicht mehr scharf auf die Dinge schaue und sie präzise fasse und ausdrücke.
2. weil ich es nicht gleich selbst bemerkt habe.
--- Und dann frage ich mich: Geht das nun so weiter? Ist der Verlust des Analytischen und stetigen Reflektierens eine Bedingung dafür, im Alltag zu bestehen? Klar, ich weiß auch, dass es wieder entweder-oder-Formulierungen sind, aber so ist das Problem fassbar. Ich möchte nicht verfallen. Ich möchte nicht unreflektiert und absichtslos im Dasein plätschern.
--- Ziel ist es, Beziehungen und Austausch zu pflegen...und das fällt mir angesichts eines "Sprechberufs" am Ende eines Tages schwer.
Festzuhalten ist: Bemühen und Anstrengung - weiterhin!

1 Kommentar:

Die Schwebe hat gesagt…

Die Angst vor der Stagnation und die Angst vor dem Chaos. EInerseits der Wunsch nach Struktur, Klarheit, Deutlichkeit für einen selbst und die Schüler. Andererseits der Wunsch nach Wissen, Weiterlernen, Forschen, Denken, Stöbern, in die Irre gehen. Schlimm wäre: Irgendwann nur noch aus dem Hefter denken
Schlimm ist: in Gedanken zu unterrichten.
Der Alltag und der Verlust. Ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass es so ist. Obwohl es mir genauso geht gerade, aber ich habe bei mir das Gefühl, dass es an mir liegt und ich es in der Hand habe, denkend im Alltag bestehen zu können.